su mirtú – redux

uh-oh.  alte blogger-weisheit:  bevor man ein restaurant beurteilt, lieber zweimal hingehen.  gesagt, getan…. und bitter bereut.

an einem sonntag im august fanden wir uns gegen 20 uhr am wasserturm ein, wo der außenbereich des kleinen italieners bereits gut besucht war.  schnell wurde ein tisch für uns bereitgestellt, auf karte oder die möglichkeit einer bestellung mußten wir leider unangemessen lange warten, da der oberkellner damit beschäftigt war, einen eingedeckten, nicht besetzten tisch mit servietten, tellern und speisekarten zu versorgen & zwischendurch zu rauchen.

eine knapp halbe stunde später schon konnten wir dann unsere bestellung abgeben – eine gemischte vorspeisenplatte mit frischem fisch & meeresfrüchten, penne mit scharfer salami sowie malloreddus (sardische hörnchennudeln) mit ‘weißem ragu’.

die vorspeisenplatte erschien nach einer geschlagenen ¾ stunde:  ein teller mit lieblosest dahingeschlotzten shrimp, zwei knapp dem teenager-alter entwachsenen langusten (?) sowie drei meereszungenfilets in einer etwas wässrigen tomaten”sauce”.  war eßbar, sicher, die shrimps aber zu durch & auch sonst für 11 euro eigentlich eine unverschämtheit.

wir waren um 22 uhr verabredet und wurden um viertel vor doch langsam etwas nervös, da von unsrer pasta nichts zu sehen war (dies immerhin ANDERTHALB STUNDEN nach unserer bestellung).  als ich drinnen nachfragen wollte, kam aber schon der gerade mal nicht rauchende kellner und stellte unsere teller auf den tisch….  leider waren die penne nicht dabei, sondern tagliolini mit shrimp und zucchini.  die sahen zwar gut aus, hatten wir aber nicht bestellt & wollten wir auch nicht essen.  das fand der kellner offenbar unzumutbar und räumte grummelnd den teller ab.  auf unsere nachfrage, wie lange wir jetzt noch auf die penne warten müßten, da wir quasi JETZT verabredet seien, kam ein genervtes “das muß jetzt frisch gekocht werden”.

interessanterweise fanden sich die penne aber dann doch noch irgendwo in der küche an, ebenso lieblos hingeklatscht wie meine hörnchennudeln (etwa ein pfund davon)

chappi mit einem pfund nudeln

mit dem mysteriösen ‘weißen ragu’, dessen herkunft ich lieber nicht erfahren möchte.  die scharfe salami bestand aus verkokelten salami-fetzen.

was eine doch recht ansehnliche menge von leuten, vermutlich aus der nachbarschaft – die ja weiß gott gastronomisch nicht gerade unterversorgt ist – dazu treibt, sich dieser katastrophe auszusetzen, kann ich mir nur mit einem starken hang zum masochismus erklären.

geht wirklich gar nicht.

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4 Responses to “su mirtú – redux”

  1. Marion Says:

    OMG. HOffentlich lesen die das!

  2. kormoranflug Says:

    lecker da am prenzlauer berg

  3. bunnyberlin Says:

    manchmal mehr, manchmal weniger.

  4. Just me Says:

    Mhm, kann den eher negativen Eindruck im großen und ganzen bestätigen. Zugegeben hat mir das Essen im Su Mirtú ganz gut geschmeckt, aber dies hat mitnichten die gesalzene und schwer nachvollziehbare Rechnung am Ende des Abends gerechtfertigt. Da wir dort eine kleine Feier hatten, mochten wir uns den Abend nicht mit einem Streit um die Rechnung verderben und beließend es letztendlich dabei. Aber mit einem angemessenen Preis-Leistungsverhältnis hatte das ganze jedenfalls nichts mehr zu tun. Man fühlte sich regelrecht verkaspert. Ein zweites Mal muss ich das bestimmt nicht haben.

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