kirk royal / xberg

der erste, wahrhafte sommertag in berlin (hey, dafür hats nur ca. 2.5 monate anlauf gebraucht & noch ist der juli ja nicht rum), drum war abendsonne am kanal angesagt – genauer, am landwehrkanal – eine gegend, die ich seit einem versuchten überfall durch zwei billigmotor-rollernde jungs im sommer 05 & aufgrund kiezferner unterbringung in den folgejahren eher selten aufgesucht habe.

von einigen normalerweise verläßlichen quellen war mir mal das kirk royal empfohlen worden, vornehmlich für das dort feilgebotene steak frites.  ein abstecher schien daher lohnenswert, zumal die ecke am kottbusser damm um 19 uhr noch ordentlich sonnen-beschienen wurde.

der service war freundlich und flink, brachte flugs zwei schöne staropramen und eine flasche perrier (für schlappe 6 euro / liter).  von der aktuellen tageskarte bestellten wir die “gourmet royal”-platte mit gebratenem thunfisch, austern, fleischpastete, räucherlachs, scampi, jakobsmuschel & käse, außerdem das gepriesene steak frites mit hausgemachter béarnaise.

zum guten brot wurden sehr gute eingelegte oliven (knoblauch, kümmel & zitronenzeste) gereicht sowie zu kalte butter.

selbstverständlich hatte ich meine kamera dabei, sollten die speisen hübsch daherkommen – ganz nach dem historischen blog-motto mehr bilder, weniger text ‘-)

die royale platte kam jedoch in etwa so fotogen daher wie cellulite-nahaufnahmen von bedauerlichen starlets im national enquirer:  der traurig-graue thunfisch in steakform (den hier anscheinend niemand vernünftig zubereiten kann, nämlich außen scharf angebraten und innen zwischen rare / roh) war überdurch & übersalzen und befand sich zudem auf dem räucherlachs, der dadurch lauwarm sowie geschmacklich von recht durchschnittlicher supermarkt-qualität daherkam.  die “scampi” – shrimps in einer undefinierbaren, matschfarbenen “sauce” – waren ebenfalls in erster linie salzig.

ein kinderfaustgroßer pampsklops im gleichen farbspektrum gab zunächst rätsel auf, wurde aber schnell als zu trockener, labbriger hummus identifiziert.  die 2 kleinen fleischpasteten-quadrate bestanden vornehmlich aus teig.  dazu gabs noch die angekündigte jakobsmuschel (auch nicht scharf genug angebraten), zwei fade austern & zwei scheiben schnittkäse, das alles für 14,50.  im nachhinein bereue ich es sehr, diese traurige angelegenheit nicht auch fotographisch verewigen zu können…

das steak frites war mäßig, bißchen zuviel gezausel im fleisch, die pommes knusprig, die hausgemachte béarnaise an der estragon-front eher schwächelnd und darüberhinaus zu kalt.  lauwarm sollte diese schon sein, wenn man nicht das gefühl haben möchte, ei-butter zu verzehren.

vielleicht hätte ich mir vorher aktuellere berichte zu dem laden anschauen sollen, dann wäre uns diese ausgesprochen mäßige erfahrung erspart geblieben.

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3 Responses to “kirk royal / xberg”

  1. 6kraska6 Says:

    Wer so’n doofes Wortspiel als Lokalitätenname wählt, dem würd ich eh schon mißtrauen…

  2. Dr. Delicious Says:

    Hättest Du mich gefragt. Der Laden ist ne Katastrophe. Wieso der gute Gastro-Kritiken bekommt, ist mir schleierhaft! Bis heute Abend

  3. Mediaplayer Says:

    Interessanter Artikel

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